Inhalt: Was ist Dorfentwicklung? | Vier Kerne für Landin | Erste Erfolge
Was ist Dorfentwicklung?
Mit der Veränderung unserer Gesellschaft wie z.B. den demographischen Strukturen ändern sich auch Lebensgewohnheiten und Ansprüche der Menschen. Überall verändern Dörfer ihr Gesicht, werden Bauernhöfe weniger, sterben kleine Geschäfte und werden von Supermärkten in Gewerbegebieten ersetzt. Durch das Ausbluten des Dorfkerns verändert sich nicht nur das traditionell gewachsene Ortsbild, es geht auch die Identifikation der Bürger mit ihrem Dorf verloren. Darunter leiden auch die Vereine.
Landin hat diese Fehler bis jetzt weitgehend vermieden. Unser Anliegen ist, dass dies so bleibt und die Weichen für die Zukunft richtig gestellt werden.
Die Entwicklung der dörflichen Zukunft in den nächsten 10-15 Jahren sollte deshalb aktiv von den Bürgern selbst in die Hände genommen werden, ohne abzuwarten, was der Zufall an Gutem oder Schlechten bringt. Durch eine engagierte Bürgerbeteiligung werden ungewollte negative Entwicklungen verhindert. Gegen eine sich rasant ausbreitende Anonymität, Gesichts- und Beziehungslosigkeit können wir etwas tun!
Unsere Dörfer prägen das Gesicht unserer einmaligen Kulturlandschaft. Dieses Gesicht verändert sich rasant. Eine Dorferneuerung bietet uns die Chance, diesen Wandel gemeinsam zukunftsorientiert zu gestalten. Wir möchten Sie einladen, sich aktiv in die Entwicklung unseres Dorfes einzubringen damit Landin ein vitales Dorf bleibt.
Mögliches Entwicklungskonzept:
„Vier Kerne für Landin“
Bei der zukünftigen Entwicklung des Dorfes sollen Charakteristika und Alleinstellungsmerkmale geschärft und herausgestellt werden. Mit unserem Konzept der Vier Kerne, die sich als Signets in unserem Ortslogo wiederfinden, bieten sich gute Chancen zu struktureller Weiterentwicklung und Wertschöpfung. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeindevertretung wird an dieser Konzeptidee konsequent weitergearbeitet.
Dorfkern Niederlandin (Gut/Kirche), Dorfkern Hohenlandin (Gut/Kirche), das dazwischenliegende Naturschutzgebiet Haussee und der Kappenberg mit dem Vertrag von Landin als Ort von überregionaler, historischer Bedeutung für das Land Brandenburg. Damit lässt sich ein interessantes, aussichtsreiches Szenario für das Dorf, die Gemeinde und die Region entwickeln.
Ziel sind die Förderung der Dorfgemeinschaft und der Gemeinde, der Erhalt nutzungs- und siedlungstypischer Charakteristika und damit die Sicherung historisch-kultureller Bezugspunkte sowie die Stärkung der Wirtschaftskraft.
Das Konzept der Vier Kerne befördert eine plausible, zielgerichtete Planung, beispielsweise für Entwicklungs- oder Sanierungsgebiete. Dies ist unter anderem für erhaltenswerte Bausubstanz und Nachverdichtungsprozesse von Interesse. So können verlorene siedlungsbauliche Figuren nachgezeichnet und wiederbelebt werden, ohne Randlagen auszudehnen und der Zersiedelung Vorschub zu leisten. Verloren gegangene Wege sollen nicht nur beide Ortsteile und Schlossparkanlagen wieder enger miteinander verbinden, sondern auch zu den vielen sehenswerten kulturhistorischen sowie naturräumlich-arteinreichen Punkten führen. Informationstafeln geben Auskunft geben zu Kultur, Natur oder Sagen und Geschichten aus der Region. Dies fördert die Verbundenheit der Ortsansässigen mit ihrem Ort Landin. Auch für Touristen interessant, die das besondere Erlebnis von Natur und Geschichte suchen.
Landin liegt an dem bereits gut ausgebauten Fernradweg Usedom-Berlin, so dass heute sich immer mehr Fahrradtouristen in unserem Ort einfinden. Hinweistafeln und Wegweiser zu bedeutenden kulturhistorischen Orten wie dem Hohenlandiner Schloss oder dem Lenné-Park werden derzeit von der Landinitiative und der Gemeindevertretung entwickelt, da sie das touristische Entwicklungspotenzial für Landin fördern. Der Ausbau des sanften Tourismus schafft Arbeitsplätze und erhöht die Lebens- und Aufenthaltsqualität für die eigenen Bürger.
Gemeinsam mit der Landiner Land entwickelt die Landinitiative Ideen, um auch die ökologischen Potenziale im Ort zu nutzen. Neben der Möglichkeit, gemeinsam Wanderwege anzulegen, werden auch das Aufforsten von Obstbaumalleen mit heimischen, alten Obstsorten und das Anlegen von Wildblumenwiesen besprochen. Gemeinsame Aktionen mit der Kita Schlumpfhausen sind auch hier in Planung.
Überregional von Bedeutung ist die Schlossanlage Hohenlandin mit seinem malerisch-verwilderten Lenné-Park. Das Schloss wurde schon mehrfach von renommierten Institutionen wie der Technischen Universität Berlin (TU) und der Beuth Hochschule vermessen und dokumentiert. Im Sommer 2015 haben Studenten der TU in einem Seminar zusammen mit dem Dorfverein verschiedene Nutzungs- und Wiederaufbaukonzepte für das Schloss entwickelt.
Als kommendes, zukunftsnahes Projekt ist die Sanierung des Dorfplatzes sowie die Sicherung und Instandsetzung des Pulverturms in Niederlandin geplant. Um das Areal des alten Gutshofes Niederlandin vielseitig nutzbar zu machen, ist ein runder Tisch mit allen im Dorf aktiven Vereinen vorgesehen.
Erste Erfolge
Der erste Tag des offenen Denkmals wurde im September 2013 noch im privaten Rahmen in einer denkmalgeschützten Hofanlage abgehalten. Viele interessierte Besucher aus nah und fern kamen nach Landin und wollten sich über Möglichkeiten der Sanierung eines stark verfallenen Bauernhofensembles und der Geschichte des Ortes informieren. Seither wird dieser bundesweit gefeierte Tag des offenen Denkmals in Landin dazu genutzt, historische Bauten wie Schloss, Kirche oder andere Gutsgebäude öffentlich zugänglich zu machen und über deren Geschichte und Bedeutung zu informieren. Im Zentrum steht mit den Menschen in Kontakt zu kommen, sich auszutauschen und die Identifikation mit dem heimatlichen Ort zu stärken.
Landin ist ein Ort mit großem Entwicklungspotenzial. Das sah auch die Jury des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ so als sie den Ort nach seiner Bewerbung im Juni 2017 besuchte. Landin belegte hierbei den ersten Platz, trotz starker Konkurrenz.
Seit Mai 2018 arbeitet die Landinititative mit dem „Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark“ (Deutsche Gesellschaft e.V.) zusammen. Man will sich nun gegenseitig in der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Frau Badstübner-Gröger als erste Vorsitzende des Vereins möchte sich auch gern persönlich mit Vorträgen für den Erhalt der Schlossruine Hohenlandin einsetzen.
Im Juni 2018 wurden mit Unterstützung des Amtes Oder-Welse die ersten Informationstafeln aufgestellt, die den interessierten Besucher dazu einladen, etwas mehr über den Ort und seine Menschen zu erfahren. Die reich bebilderten Tafeln sollen vor allem Wander- und Fahrradtouristen dazu einladen, ein wenig im Ort zu verweilen und noch mehr über Geschichte und Besonderheiten zu erfahren. Weitere Schilder sollen folgen.
Im Frühjahr 2018 wurde außerdem auf Initiative des Dorfvereins in einem freiwilligen Arbeitseinsatz der Bereich der Bushaltestelle an der Kirche in Niederlandin aufgewertet. Dabei wurde die Vegetation um die Haltestelle ausgelichtet und neu bepflanzt. Das Haltestellenhäuschen wurde renoviert und anschließend von professionellen Sprayern mit historischen Ansichten verschönert.