Ein Ort, zwei Dörfer

Inhalt: Einleitung | Geschichtliches | Baudenkmale

Einleitung

Das Dorf Landin, bestehend aus Hohenlandin und Niederlandin, liegt sanft umschlungen von den eiszeitlichen Hügeln der Uckermark zwischen den Städten Angermünde und Schwedt, und gehört heute zur Gemeinde Mark Landin im Amt Oder-Welse. Zur Gemeinde Mark Landin gehören ferner die Ortsteile Schönermark und Grünow sowie die Siedlungen Augustenhof und Julienwalde.

Die Bedeutung der Gemeinde Mark Landin wird vor allem als Wohnstandort und touristisch durch die Nähe zum Nationalpark „Unteres Odertal“ und das Biosphärenreservat „Schorfheide-Chorin“ sowie den Naturschutzgebieten „Felchowsee“, „Landiner Haussee“ und der Welse mit ihrem Bruch geprägt.

Das dörfliche Leben in Landin wird nach wie vor bestimmt von der Landwirtschaft, auch wenn nur noch die Wenigsten dort ihren Haupterwerb sehen. Viele arbeiten heute in ganz anderen Berufen in Schwedt und Angermünde.

Landin hat ein sehr reges Dorf- und Vereinsleben und ist dafür auch weit über seine Grenzen hinaus bekannt.

 

Geschichtliches

Das Dorf Landin, bestehend aus Hohen- und Niederlandin, liegt sanft umschlungen von den eiszeitlichen Hügeln der Uckermark zwischen den Städten Angermünde und Schwedt, und gehört heute zur Gemeinde Mark Landin im Amt Oder-Welse.

Im Mittelalter wurde in Landin brandenburgische Geschichte geschrieben. Im Jahre 1250 hat die „Schlacht bei Landyn“ zwischen dem brandenburgischen und dem pommerschen Heer die Entscheidung gebracht: die Uckermark wurde erstmalig Brandenburg zugeschlagen. Sogleich wurde ein Vertrag unterschrieben, der den Ort das erste Mal urkundlich erwähnt.

Der Kappenberg bei Hohenlandin (Foto: Jens Wiese)

Der Kappenberg bei Hohenlandin, bei dem sich die historische „Schlacht bei Landyn“ (1250) zugetragen haben soll (Foto: Jens Wiese)

Archäologische Funde (u.a. der berühmte Hacksilberschatz) belegen, dass Niederlandin bereits zur Slawenzeit besiedelt war. Der Ort lag nicht nur an einer alten westöstlichen Handelsstraße, sondern hatte darüber hinaus auch eine strategische Bedeutung. Hiervon kündet insbesondere das Schlossareal Niederlandin, dessen Geschichte weit in die Anfänge der Besiedlung zurückreicht.

Schmucksachen und Münzen Hacksilberfundes aus dem Niederlandiner Silberfund

Historisches Foto des Hacksilberschatzes, welcher 1876 in einem Forst westlich von Niederlandin entdeckt wurde (Aufnahme: ehemaliges „Märkisches Provinzial-Museum in Berlin“)

Die Dörfer Hohen- und Niederlandin sind sogenannte deformierte Angerdörfer mit je einer Kirche, Gutshof und Adelssitz. 1974 wurden beide Orte zum Dorf Landin vereint. Zur Gemeinde Mark Landin gehören weiterhin die Dörfer Schönermark und Grünow, sowie die Siedlungen Augustenhof und Julienwalde.

Über die Region weit hinaus bekannt ist das Gutshaus in Hohenlandin. Es wurde 1860/1861 vom Landbaumeister Ferdinand Neubarth im normannischen Stil in Form eines prachtvollen und repräsentativen Schlosses errichtet. Als Warbourg House erlangte es Berühmtheit. Der angrenzende Park wurde von keinem geringeren als dem Gartendirektor der königlich-preußischen Gärten Peter Joseph Lenné in dem für die damalige Zeit sehr beliebten englischen Landschaftsgartenstil gestaltet.

Historische Lithografie des Schlosses Hohenlandin

Hauptansicht des Schlosses Hohenlandin (Historische Lithografie aus der Sammlung Duncker)

Eine im Park befindliche Grotte mit aufgesetztem Altan (Pavillon) wurde im Jahr 2006 aufwändig wiederhergestellt.

Nach wechselvoller Geschichte besteht das Schloss nun als Ruine, die ein beliebtes Ausflugsziel ist. Im ehemaligen Wirtschafts- und Inspektorenhaus neben dem Schloss befindet sich heute die Kindertagesstätte Schlumpfhausen der Gemeinde.

Auch Niederlandin hatte eine bedeutende Schlossanlage mit angrenzendem Barockgarten. Im Wesentlichen sind nur der sogenannte Pulverturm sowie eine neogotische Grotte im Schlosspark erhalten. Der Turm ist das Wahrzeichen Niederlandins. Entgegen seiner Bezeichnung im Volksmund, handelt es sich bei dem Turm nicht um einen Pulverturm, sondern um einen vermutlich aus dem 16. Jahrhundert stammenden Treppenturm der später abgetragenen Niederlandiner Burg- und Schlossanlage. Für seine Instandsetzung und Restaurierung wird derzeit Geld gesammelt.

Kolorierte Postkarte mit der Schlossanlage Niederlandin (um 1900)

Baudenkmale

Eine Liste und Bilder der Baudenkmale Landins folgen demnächst an dieser Stelle…